1.) Wie ist die Gemeinde kirchlich angebunden? Wann und wie hat sie sich interkulturell geöffnet?
Die Kapellengemeinde gehört zur Evangelischen Landeskirche in Baden. Vor 15 Jahren entwickelte sie ihr Profil als Diakoniekirche. Unter anderem wurde vor 14 Jahren ein Afrika-Gottesdienst entwickelt, der seither regelmäßig in der Kapelle stattfindet. Seitdem gibt es auch den Afrika-Chor Manita in der Kapelle, unter der Leitung von Desmond Efu Nkong aus Kamerun. Dann kam ein Latino-Gebetskreis dazu (den es heute nicht mehr gibt) und seit ca. 8 Jahren kommen viele Iraner und Afghanen in die Kapelle, es gibt eine wöchentlich stattfindende persische Bibelstunde. Durch den japanischen Kantor finden regelmäßig japanische Konzerte statt. Es gab auch schon deutsch-japanische Freundschaftsbasare. Außerdem pflegt die Kapelle freundschaftliche Beziehungen zur schwedischen Gemeinde, die gelegentlich ihre Gottesdienste in der Kapelle feiert. In die Sonntagsgottesdienste der Kapelle kommen Menschen aus aller Welt.
2.) Besteht die Gemeindeleitung aus Zugewanderten und Einheimischen?
Vor ca. 5 Jahren bestand der Ältestenkreis zu 50% aus Zugewanderten, dies hat sich aber dann auch wieder geändert. Der Kantor ist aus Japan, der Leiter des Afrikachors Manita aus Kamerun, die Leiterin des Chores manna4voices aus Polen, der Co-Leiter der persischen Bibelstunde kommt aus dem Iran.
3.) Wie gestaltet die Gemeinde ihre Gottesdienste und anderen Angebote interkulturell?
In der Kapelle herrscht eine internationale Atmosphäre, das zieht Menschen aus aller Welt an. Die Kapelle ist milieusensibel, kultursensibel und generationensensibel. In den Sonntagsgottesdiensten achten wir darauf, Lieder in unterschiedlichen Sprachen und aus unterschiedlichen Zeitepochen zu singen. Der Predigttext wird immer auch auf Persisch vorgelesen. Viele liturgische Stücke werden übersetzt per Beamer an die Wand geworfen. Es gab auch zahlreiche internationale Gottesdienste und andere Veranstaltungen (Gründonnerstag, Pfingsten, Volkstrauertag, internationales Suppenfest, Podiumsdiskussionen etc.). Inzwischen legt die Gemeinde den Akzent weniger auf internationale Veranstaltungen als auf die Qualität ihrer gewöhnlichen Veranstaltungen. Diese sollen für Menschen aus aller Welt zugänglich sein. Menschen aus aller Welt engagieren sich in unterschiedlichen Projekten der Gemeinde („Toleranz“ für KiTas und Schulen, „Gemeinsam kochen und essen“ mit Flüchtlingen und Studierenden, „manna“ als Treff und Bildungsort für Menschen mit schmalem Geldbeutel…) und werden darin gefördert, sich in der Kapelle engagiert zu beteiligen.
4.) Wie erhält man weitere Informationen?
Adresse: Evangelische Kapellengemeinde Heidelberg, Plöck 49, 69117 Heidelberg
Kontakt: Pfarrer Florian Barth (Florian.barth@stadtmission-hd.de)
Website: www.kapellengemeinde.de
Facebook: www.facebook.com/kapelle.heidelberg
Gottesdienste: Sonntag 10 Uhr (deutsch, Predigttext auch auf Persisch, oft weitere Textübersetzungen per Beamer)
Zusätzliches Material: Ein Beitrag des ERB über den Afrika-Gottesdienst:
Und ein Video über den MANITA Chor.