1.) Wie ist die Gemeinde kirchlich angebunden? Wann und wie hat sie sich interkulturell geöffnet?
Die „Missionsberggemeinde“ (MBG) ist eine evangelische Kirchengemeinde der württembergischen Landeskirche. Durch die Verortung im internationalen Missionswerk „Liebenzeller Mission“ wurde die Gemeinde von Anfang an durch Informationen und Berichte aus der weltweiten Missionsarbeit geprägt. Seit 2015 sind die Mitglieder auch in der Flüchtlingshilfe als Paten und durch das Geben von Deutschkursen aktiv. 2018 wurde in Kooperation mit der Hoffnungsträgerstiftung das „Hoffnungshaus Bad Liebenzell“ eröffnet, indem ca. 30 Geflüchtete und 20 Studierende der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL) zusammenwohnen und leben.
Neben der praktischen Hilfe führte die Gemeinde 2015 bis 2019 Veranstaltungen wie Almasira, Christ4Arabs oder Christ4Afghans durch, woraus kulturell gemischte Bibelgruppen entstanden. Darüber hinaus werden internationale Gottesdienste angeboten. Zu den internationalen Gottesdiensten mit 40 bis 70 Personen kommen etwa gleich viele Migranten und Einheimische.
2.) Besteht die Gemeindeleitung aus Zugewanderten und Einheimischen?
Von Anfang hat die Gemeinde versucht, geistliche Arbeit nicht für die Geflüchteten, sondern mit ihnen gemeinsam zu gestalten. Im Rahmen des interkulturellen Traineeprogramms „Born for More“ entstand ein gemischtes Mitarbeiterteam, das die internationalen Gottesdienste, Kleingruppen und Schulungen sowie das „Programmcafe“ bei Missionsfesten verantwortet. Der nächste Schritt soll die Aufnahme eines Migranten in den MBG Leitungskreis sein.
3.) Wie gestaltet die Gemeinde ihre Gottesdienste und anderen Angebote interkulturell?
Die Hauptgottesdienste werden bisher nur zu besonderen Anlässen interkulturell gestaltet (Weihnachten, Ostern, Sommerfest, Taufen). Monatlich findet zusätzlich ein internationaler Gottesdienst statt. Die “Leitsprache” ist Deutsch mit Übersetzung auf Arabisch, Persisch und bei Bedarf Englisch. Die Gottesdienste werden gemeinsam gestaltet. Im Anschluss gibt es mitgebrachtes Essen.
Jeden Freitag findet der “Jesusabend” im Hoffnungshaus statt, zu dem vor allem jüngere Leute kommen. Über zwei Jahre lang gab es einen arabisch-deutschen Bibelkreis, der mit der Methode des “Entdecker Bibelstudiums” arbeitete. Diese Gruppe soll wieder reaktiviert werden. Die Gemeinde hat sich das ungeschriebene Motto „Practising for Heaven“ – schon mal für den Himmel üben – gesetzt.
4.) Wie erhält man weitere Informationen?
Missionsberggemeinde Bad Liebenzell
Liobastr. 17; 75378 Bad Liebenzell
Kontakt: Martin Kocher [martin.kocher@liebenzell.org; 07052 17947118]
Webseite: https://www.liebenzell.org/missionszentrum/missionsberggemeinde/
Hoffnungshäuser: https://hoffnungstraeger.de/was-machen-wir/hoffnungshaeuser/bad-liebenzell/
Gottesdienste: Sonntags 10.00 Uhr auf Deutsch mit geöffnetem Eltern-Kind-Raum; Internationaler Gottesdienst einmal im Monat sonntags um 17.00 Uhr auf Deutsch mit Übersetzung auf Arabisch, Persisch und bei Bedarf Englisch